Mission failed!

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Das Schweizer Stimmvolk hat am 24. September 2017 die Altersreform 2020 klar abgelehnt. Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Gunsten der AHV wurde knapp abgelehnt.

Kommentar:

Das vorgeschlagene Reformpaket war sicherlich keine optimale Lösung. Aber es wäre ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gewesen. Bundesrat und Parlament haben 7 Jahre gebraucht, um dieses Paket vor das Volk zu bringen. Nun wird es dauern, bis eine neue Vorlage abstimmungsreif sein wird, die Probleme/Herausforderungen bleiben. Die grosse Frage lautet, was passiert nun in den nächsten Monaten und Jahren bis zu einer allfälligen erfolgreichen Reform?

AHV: die Einnahmen-/Ausgabenrechnung der AHV wird gemäss Prognosen in den nächsten Jahren immer schlechter und die Reserven der AHV werden sukzessive aufgebraucht. Der (Leidens-)Druck wird hier schneller steigen als in der zweiten Säule. Es ist also davon auszugehen, dass eine Reform der AHV alleine zeitnah angestrebt wird.

Zweite Säule: Der gesetzliche Mindestumwandlungssatz ist und bleibt rechnerisch falsch und die Verankerung im Gesetz sachfremd. Da aber die meisten Schweizer Pensionskassen sogenannte umhüllende Kassen sind und mehr als das gesetzliche Minimum versichern haben sie die Möglichkeiten, die Finanzierung und die Leistungen nach objektiven Kriterien anzupassen. Die allermeisten dieser Kassen haben das auch bereits getan. Die Kassen, welche nur das gesetzliche Minimum versichern, werden zusätzlich Umlagebeiträge erheben müssen, um die weiter steigenden Pensionierungsverluste zu decken. Diese Kassen entwickeln sich zunehmend hin zu umlagefinanzierte Kassen. Gerade die Vorsorgeeinrichtungen der Lebensversicherer zählen zu dieser Art der Kassen. Sie werden ihre Risikobeiträge deutlich erhöhen müssen und somit zusehends preislich unattraktiv. Generell hängen die Leistungsparameter der Pensionskassen in erster Linie von den erzielten und für erzielbar erachteten Anlageerträgen ab. Wenn die Versicherten auch in Zukunft mit 64/65 in Rente gehen wollen, müssen sie entweder höhere Sparbeiträge einzahlen oder tiefere Renten in Kauf nehmen.

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